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Kontrollierte Wohnraumlüftung

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung finden in letzter Zeit immer mehr Anwendung – aus zweierlei Gründen:

  1. Sehr hoher Wohnkomfort, angenehmes Raumklima — stets frische Luft in ausreichender Menge ohne Bedienungsaufwand und ohne Zugerscheinungen
  2. Rückgewinnung der Wärme aus der Abluft und damit geringerer Heizwärmebedarf für die Erwärmung der Frischluft (Reduzierung der Energiekennzahl um bis zu 10 bis 15 kWh/m²a)

Nicht nur im Neubau!

Entgegen von manchen Meinungen ist die kontrollierte Wohnraumlüftung auch in der thermischen Sanierung sehr gut geeignet. Im Gegenteil — besonders bei der Sanierung kommen ihre Vorteile gerade recht: Reduzierung der Luftfeuchtigkeit und damit Vermeidung von Schimmel an thermisch schwachen Stellen (Wärmebrücken), die in der Sanierung leider auch bei sorgfältiger Planung manchmal übrig bleiben müssen. Funktion und Voraussetzungen sind dieselben wie beim Neubau.

Die Leitungsführung ist manchmal etwas schwierig zu bewerkstelligen, bei einem guten Konzept aber machbar.

Funktionsweise

Über eine Frischluftfassung (z. B. im Garten) wird die frische (und im Winter auch kalte) Luft über Rohrleitungen ins Haus gebracht und in einem Filter gereinigt (auch sehr feine Pollenfilter sind möglich — für Allergiker).

Anschließend nimmt die kalte Frischluft in einem Wärmetauscher die Wärme der Abluft des Hauses auf, dabei wird im Gegenzug die Abluft abgekühlt. Bei diesem Vorgang kommen Frischluft und Abluft nicht direkt miteinander in Kontakt, was für die Hygiene sehr wichtig

Die so vorgewärmte Frischluft wird in den Aufenthaltsräumen eingeblasen, allerdings mit nur geringen Strömungsgeschwindigkeiten, sodass eigentlich keine Luftbewegung spürbar ist (kein Zug!). Über Überströmventile oder unter den Türen (kleiner Spalt) gelangt die Luft in z. B. den Flur.

Ablufträume sind Küche, Bad, WC. Dort wird die verbrauchte Luft wieder abgesaugt, zum Wärmetauscher geführt, wo sie die Wärme wieder an die Frischluft abgibt (siehe oben), und anschließend über den Fortluftauslass ins Freie geblasen wird.

Bautechnische Voraussetzung: Luft- und winddichte Gebäudehülle

Der Luftaustausch sollte niemals unkontrolliert durch Fugen und Spalten erfolgen — die Folgen wären: Die Lüftungsanlage läuft nicht effizient, ein unbehagliches Raumklima (Zug), unnötige Wärmeverluste und ev. Bauschäden.

Gelüftet wird entweder über die Fenster oder die Lüftungsanlage. Schon während der Planungsphase und natürlich auch später in der Ausführung des Hauses muss daher auf eine luftdichte Hülle geachtet werden. (Auch ohne Lüftungsanlage ist die Luftdichtigkeit ein sehr wichtiger Punkt beim Hausbau, der den Wohnkomfort steigert und Kondensatprobleme in der Konstruktion verhindert.)

Eine Kontrolle der Luftdichtigkeit bietet der Blower-Door-Test (Luftdichtigkeitstest), bei dem nicht nur die Luftdichtigkeit des Gebäudes gemessen wird, sondern auch Fehlerstellen gefunden und ausgebessert werden können, wenn er rechtzeitig durchgeführt wird.

Achtung bei Kaminen/(Kachel-)Öfen, die in Wohnräumen aufgestellt sind! Diese benötigen eine eigene Frischluftzufuhr, da sonst ein Unterdruck im Haus entstehen würde.

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